Igor Levit feiert das Leben mit klangvollem Protest gegen Hass

Igor Levit feiert das Leben mit klangvollem Protest gegen Hass
Der weltbekannte Pianist Igor Levit, eine prägende Figur der klassischen Musik seit über einem Jahrzehnt, gibt vom 17. bis 22. Oktober eine Konzertreihe im Wiener Musikverein. Unter dem Titel 'Feier des Lebens' steht die Serie als Hommage an das Leben und als Zeichen gegen Hass und Diskriminierung.
Levit, ein engagierter Kämpfer für Menschenrechte und gegen Antisemitismus, wurde für sein Wirken bereits mehrfach ausgezeichnet. 2020 ehrte ihn das Internationale Auschwitz-Komitee, zudem erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Sein jüdisches Erbe, das für ihn zunehmend an Bedeutung gewinnt, wird sich auch in der Programmgestaltung der Konzerte widerspiegeln.
Den Auftakt bildet Maurice Ravels Vertonung des jüdischen Trauergebets Kaddisch - eine bewusste und berührende Wahl angesichts des jüngsten Anstiegs antisemitischer Vorfälle. Levits Engagement zeigt sich auch in seiner Solidarität mit Kollegen: Im November wird er in München mit Lahav Shani auftreten, dessen Konzert in Belgien wegen dessen israelischer Staatsbürgerschaft abgesagt worden war. Bereits bei der Eröffnung der Reichenbach-Synagoge in München hatte Levit gespielt; Bundeskanzler Friedrich Merz war damals während seiner Rede zu Tränen gerührt.
Das Programm umfasst Werke von Schostakowitsch, Mendelssohn und Beethoven und spannt so einen Bogen von Dunkelheit zu Licht. Obwohl Levit mit antisemitischen Anfeindungen vertraut ist, empört ihn besonders die Feigheit und Opportunität jener, die Künstler wie Shani ausladen.
Igor Levits Konzertreihe im Musikverein ist weit mehr als ein musikalisches Ereignis. Sie ist eine Haltung, eine Feier des Lebens und eine Würdigung all jener, die sich gegen Hass und Ausgrenzung stellen. Sein aktivistisches Wirken - sei es durch die Programmwahl oder seine Unterstützung für Mitkünstler - ist eine Inspiration für viele.

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