Xavier Naidoos umstrittenes Comeback: Reicht eine Entschuldigung für die Vergangenheit?

Xavier Naidoos umstrittenes Comeback: Reicht eine Entschuldigung für die Vergangenheit?
Xavier Naidoo: Darf er ein Comeback feiern?
Nach einer sechsjährigen Pause gibt Xavier Naidoo am Dienstag in Köln sein Konzert-Comeback. Doch es ist kein Comeback wie jedes andere.
Xavier Naidoo kehrt nach sechs Jahren Abstinenz auf die Bühne zurück – mit geplanten Auftritten in dieser Woche in Köln. Die Ankündigung sorgt für Kontroversen, denn der Sänger hat eine lange Geschichte antisemitischer, rassistischer und verschörungsideologischer Äußerungen. Kritiker werfen ihm vor, seine vagen Entschuldigungen könnten die durch seine Aussagen verursachten Schäden kaum wiedergutmachen.
Naidoos musikalische Karriere wurde immer wieder von Vorwürfen überschattet, Hass zu verbreiten. Lieder wie Marionetten oder Goldwaagen/Goldwagen enthalten Texte, die weithin als antisemitisch und verschwörungsideologisch eingestuft werden. Über seine Musik hinaus hat er offen Sympathien für die rechtsextreme Reichsbürger-Bewegung gezeigt, QAnon-Theorien verbreitet und den Holocaust geleugnet.
2021 arbeitete er mit dem rechtsextremen Aktivisten Hannes Ostendorf zusammen – unter anderem an Titeln wie Heimat und Deutschland krempelt die Ärmel hoch. Gegen Naidoo laufen derzeit zwei separate Verfahren wegen Volksverhetzung am Landgericht Mannheim.
Trotz der Kritik veröffentlichte Naidoo 2022 ein YouTube-Video, in dem er sich von früheren Aussagen distanzierte. Er behauptete, Nationalismus, Rassismus, Homophobie und Antisemitismus abzulehnen. Sein Team betont nun, er konzentriere sich ausschließlich auf die Vorbereitung der anstehenden Tour und habe eine klare Haltung gegen die Vorwürfe der Vergangenheit eingenommen.
Veranstalter Marek Lieberberg verteidigt das Comeback und verweist auf Naidoos öffentliche Entschuldigung als Zeichen des Wandels. Die WerteInitiative hatte jedoch zuvor die Absage der Kölner Konzerte gefordert. Die Vereinigung kritisierte, seine Entschuldigungen seien substanzlos – es gebe keine sichtbaren Bemühungen, sich mit jüdischen Gemeinden auszutauschen oder echten Wandel zu zeigen.
Naidoos Rückkehr auf die Bühne erfolgt unter anhaltender juristischer Prüfung und öffentlichem Widerstand. Während sein Team und der Veranstalter seine Entschuldigung hervorheben, bleiben Skeptiker unsicher, ob seine Worte auch Taten folgen. Die Konzerte finden wie geplant statt – doch die Debatte über sein Erbe geht weiter.

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