Tobias Kratzers mutige Premiere an der Staatsoper Hamburg bricht mit Traditionen

Admin User
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Eine Person, die auf einem Klavier spielt, dargestellt in einer Illustration in einem Buch.

Tobias Kratzers mutige Premiere an der Staatsoper Hamburg bricht mit Traditionen

Die prägende Gabe

Vorspann Tobias Kratzer übernimmt als neuer Intendant die Staatsoper Hamburg – und startet mit einer mutigen Inszenierung von Robert Schumanns „Das Paradies und die Peri“.

Artikeltext Die Hamburger Staatsoper hat ihre neue Spielzeit mit einer beeindruckenden Premiere eröffnet. Der kürzlich berufene Intendant Tobias Kratzer präsentierte eine gewagte Neuinterpretation von Robert Schumanns „Das Paradies und die Peri“. Die Aufführung markierte zugleich die erste Zusammenarbeit mit Omer Meir Wellber, der am 1. September 2025 sein Amt als Generalmusikdirektor angetreten hat.

Kratzers Inszenierung deutete Schumanns Oratorium neu, indem er aktuelle Themen einwebte: Szenen setzten sich mit Rassismus, Pandemieängsten und Klimawandel auseinander, während eine parallele Handlung moderne Seuchenbekämpfung zeigte. Die Regie brach mit Konventionen – so bewegte sich die Sopranistin Vera-Lotte Boecker, in der Rolle der Peri, sogar durchs Publikum, kletterte über Sitze und ging auf eine weinende Zuschauerin zu. Damit durchbrach sie die übliche Distanz zwischen Bühne und modernem Publikum.

Die Premiere von „Das Paradies und die Peri“ setzte ein kühnes Zeichen für Kratzers Amtszeit. Mit Wellber an der Spitze des Orchesters betritt das Opernhaus eine Phase künstlerischer Experimentierfreude. Künftige Produktionen werden zeigen, wie weit das Haus Traditionen dehnen kann, ohne das moderne Publikum zu verlieren.