Sächsisches Handwerk in der Krise: Jeder zweite Betrieb bangt um die Zukunft

Sachsens Handwerk in der Talsohle - 'stirbt leise' - Sächsisches Handwerk in der Krise: Jeder zweite Betrieb bangt um die Zukunft
Der Sächsische Handwerkstag schlägt Alarm: Die Lage des Handwerks in Sachsen ist dramatisch. Private Kunden zögern mit Aufträgen, Betriebe kämpfen mit hohen Abgaben und explodierenden Kosten – die Stimmung ist so schlecht wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Uwe Nostitz, Präsident des Verbands, spricht von einem "Druck von allen Seiten". Nur noch 37 Prozent der Betriebe bewerten ihre Situation als gut – ein deutlicher Rückgang gegenüber fast 50 Prozent im Vorjahr. Rückläufige Aufträge und stockende Investitionen sorgen für tiefe Pessimismus: 44 Prozent der Unternehmen rechnen in den kommenden Monaten mit einer Verschlechterung. Nostitz warnt, dass das Handwerk in ländlichen Regionen "leise stirbt", bedingt durch Bürokratie, schlechte Verkehrsanbindungen und unzuverlässiges Internet. Der Verband fordert die Politik auf, die Belastungen für Handwerksbetriebe zu verringern, um die "Abwärtsspirale" zu durchbrechen. Nostitz begrüßt zwar die Initiative "Bauturbo", betont aber, dass neue Regelungen schnell umgesetzt werden müssen. Zudem müssten Jugendliche bereits in der Schule besser über Karrierechancen im Handwerk informiert werden. Der Bericht des Sächsischen Handwerkstags zeichnet ein düsteres Bild der Branche. Angesichts der kämpfenden Betriebe und der weit verbreiteten Zukunftsängste braucht das Handwerk dringend politische Unterstützung. Mehr Planungssicherheit, Vertrauen und Berufsorientierung könnten die Wende bringen.

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