Kirche bietet Beratung für Kriegsdienstverweigerer in Zeiten neuer Wehrpflicht an

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Zwei Militärangehörige stehen mit Fahnen auf beiden Seiten eines Gedenksteins, mit Pflanzen, Autos, anderen Militärangehörigen, Strommasten mit Kabeln und Gebäuden im Hintergrund.

Bischof: Kirche berät Gewissensobjektoren - Kirche bietet Beratung für Kriegsdienstverweigerer in Zeiten neuer Wehrpflicht an

Bischof: Kirche berät Kriegsdienstverweigerer

17. Dezember 2025

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) führt ein neues Beratungsangebot für junge Menschen ein, die vor Gewissenskonflikten im Zusammenhang mit dem Militärdienst stehen. Bischof Friedrich Kramer kündigte die Initiative an, um all jene zu unterstützen, die über eine Kriegsdienstverweigerung nachdenken. Der Schritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Deutschland eine freiwillige Form der Wehrpflicht wieder einführt – begleitet von anhaltenden Debatten über militärische Pflichten und ethische Fragen.

Bischof Kramer betonte, dass niemand gezwungen werden dürfe, in einem Krieg zu dienen, wenn dies gegen sein Gewissen spreche. Er anerkennt beide Positionen – die Verweigerung des Militärdienstes aus ethischen Gründen ebenso wie den Dienst zum Schutz der Gesellschaft – als innerhalb der christlichen Tradition legitim. Seine eigenen Erfahrungen als Berater für Kriegsdienstverweigerer vor 25 Jahren im Halleschen Friedenskreis prägen dabei seinen Ansatz.

Die Beratungsstellen der EKM werden in allen regionalen Kirchengemeinden verfügbar sein und strukturierte Unterstützung für diejenigen bieten, die ihren Militärdienst hinterfragen. Zwar wurde noch keine konkrete Ansprechperson öffentlich benannt, doch strebt die Kirche eine klare Orientierungshilfe für Kriegsdienstverweigerer an. Die Initiative spiegelt die anhaltenden Bedenken hinsichtlich der ethischen und praktischen Folgen einer Wehrpflicht im heutigen Deutschland wider.