Deutsche Kommunen kämpfen mit Rekorddefizit von 25 **Milliarden** Euro

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Eine Stadtansicht mit einem zentralen Ringverkehr mit Fahrzeugen, einer unteren Straße mit Autos und Fahrrädern, zahlreichen Hochhäusern im Hintergrund, einem Himmel oben, Bäumen auf der linken unteren Seite und kleinen Häusern, die über die Stadt verteilt sind.

Rechnungshof: Kommunen müssen sparen - Fusionen als Lösung? - Deutsche Kommunen kämpfen mit Rekorddefizit von 25 **Milliarden** Euro

Deutsche Kommunen stecken in der schwersten Finanzkrise seit der Wiedervereinigung

2024 klafft ein Rekorddefizit von bis zu 25 Milliarden Euro – die Ausgaben steigen weit schneller als die Einnahmen. Experten warnen: Ohne grundlegende Reformen könnte das Loch im nächsten Jahr auf über 30 Milliarden Euro anwachsen.

Besonders dramatisch ist die Lage in Hessen, wo vier von fünf Kommunen mit Haushaltslücken kämpfen. Selbst die 4,7 Milliarden Euro des Bundes bringen nur kurzfristige Entlastung, die strukturellen Probleme bleiben ungelöst.

Das Defizit von 2024 markiert die höchste strukturelle Haushaltslücke seit 1990. Zwar gibt es keine einzelne Stadt, die besonders heraussticht – doch 84 Prozent der deutschen Kommunen greifen inzwischen auf Rücklagen zurück oder nehmen Kredite auf, um ihre Ausgaben zu decken. Schulen, öffentliche Gebäude und die marode Infrastruktur treiben die Kosten in die Höhe, während die Einnahmen stagnieren.

In Hessen ist die Situation besonders prekär: Kein Landkreis verzeichnete 2023 einen Überschuss, und die Kernhaushaltslücke weitete sich 2024 auf 2,6 Milliarden Euro aus. Der Hessische Rechnungshof warnt, dass freiwillige Gemeindefusionen bald unvermeidbar werden könnten. Uwe Becker, der Präsident des Rechnungshofs, betont, dass solche Zusammenlegungen behutsam umgesetzt werden müssten, um das Vertrauen der Bürger nicht zu gefährden.

Der Kommunalbericht 2025 fordert eine engere Zusammenarbeit zwischen den Kommunen, zumal der Fachkräftemangel die Probleme verschärft. Zudem sollte eine Neuausrichtung der Ausgabenprioritäten erfolgen – etwa bei der Kinderbetreuung. Als mögliche Lösung schlägt der Bericht gemeinsame "kommunale Dienstleistungszentren" vor, die Aufgaben wie die Gehaltsabrechnung zentralisieren.

Bund und Länder werden an ein zentrales Prinzip erinnert: Wer Leistungen anordnet, muss sie auch finanzieren. Andernfalls wird die Belastung für die Kommunen weiter steigen.

Die Krise lässt den Kommunen kaum Spielraum. Kurzfristige Hilfen wie Bundesmittel bekämpfen nicht das grundsätzliche Ungleichgewicht zwischen wachsenden Ausgaben und stockenden Einnahmen. Ohne strukturelle Reformen – sei es durch Fusionen, gemeinsame Dienstleistungen oder strengere Ausgabenkontrollen – werden die Defizite in den kommenden Jahren voraussichtlich noch größer werden.