BVG setzt auf Stabilität statt Ausbau bis 2028 – warum Berlin jetzt wartet

Admin User
2 Min.
Ein Bus fährt auf einer Straße mit Gebäuden, Bäumen und Masten im Hintergrund.

BVG setzt auf Stabilität statt Ausbau bis 2028 – warum Berlin jetzt wartet

BVG erweitert Angebot vorerst nicht

Ankündigung: Bus- und Bahnverkehr in Berlin bleibt bis 2027 unverändert. Warum die BVG ihre Leistungen frühestens 2028 ausbauen wird.

Veröffentlichungsdatum: 16. Dezember 2025, 15:53 Uhr

Schlagwörter: Verkehrspolitik, Politik, Nachrichten

Artikel: Die öffentlichen Verkehrsleistungen in Berlin bleiben in den nächsten beiden Jahren auf dem aktuellen Stand. Die Entscheidung fällt in eine Phase, in der die BVG daran arbeitet, anhaltende Probleme bei der Zuverlässigkeit zu beheben. Gleichzeitig fließen Rekordsummen in das System, um dessen Zukunft zu sichern.

Die Maßnahme stößt auf Kritik – einige werfen der BVG vor, damit die jüngsten Defizite zu zementieren, statt sie zu lösen.

Seit Jahren kämpft das Unternehmen mit Verspätungen, Ausfällen und Kürzungen im Fahrplan. Um die Situation zu verbessern, hat die BVG ein Stabilisierungsprogramm gestartet, das Pünktlichkeit und Verlässlichkeit erhöhen soll. Laut dem neuen Verkehrsvertrag bleiben die Leistungsniveaus 2026 und 2027 jedoch eingefroren, um Zeit für die Umsetzung der Maßnahmen zu gewinnen.

Die Finanzierung für diesen Zeitraum beläuft sich auf jährlich 1,3 Milliarden Euro aus Landesmitteln Berlins. Zusätzlich fließen 680 Millionen Euro aus einem Bundesinfrastrukturfonds. Trotz des Stillstands beim Ausbau treibt die BVG ihr Ziel voran, die Busflotte bis 2025 vollständig zu dekabonisieren und alle Diesel- und Gasbusse abzuschaffen.

Henrik Falk, der Anfang 2024 den Posten des BVG-Chefs übernahm, betont, dass zunächst Stabilität Vorrang vor Expansion habe. Ein schrittweiser Ausbau der Leistungen könnte frühestens 2028 beginnen, voraussichtlich zunächst im Busverkehr. Vertragliche Vereinbarungen sehen zudem weitere Steigerungen ab 2030 vor.

Die Grünen kritisieren den überarbeiteten Vertrag und werfen der BVG vor, damit vergangene Versäumnisse zu versteinern. Der Senat hingegen hebt hervor, dass es sich um die größten Investitionen in der Geschichte des Berliner Verkehrsnetzes handele, die dessen Rolle als Rückgrat der städtischen Mobilität stärken.

Die BVG erhält also beispiellose Finanzmittel, hält die Leistungsniveaus aber vorerst stabil. Priorität hat die Konsolidierung – mögliche Erweiterungen werden frühestens 2028 in Angriff genommen. Langfristig sind sowohl ein Ausbau der Angebote als auch eine komplett klimaneutrale Busflotte bis Ende des Jahrzehnts geplant.