BSW wirft Bundestag ‚Geh-Slow-Streik‘ bei Wahlprüfung vor – und plant Umbenennung

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Eine Gruppe von Menschen mit Schildern und Bäumen, Büschen, einem Banner, einem Gebäude mit Namensschildern, Autos und aktuellen Umfragen im Hintergrund.

BSW-Co-Vorsitzende kritisiert 'Geh-Slow-Streik' bei Wahlprüfung - BSW wirft Bundestag ‚Geh-Slow-Streik‘ bei Wahlprüfung vor – und plant Umbenennung

BSW-Co-Vorsitzende kritisiert 'Geh-Slow-Streik' bei Wahlprüfung

BSW-Co-Vorsitzende kritisiert 'Geh-Slow-Streik' bei Wahlprüfung

BSW-Co-Vorsitzende kritisiert 'Geh-Slow-Streik' bei Wahlprüfung

  1. Dezember 2025, 11:36 Uhr

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat in diesem Jahr einen deutlichen Mitgliederschub erlebt: Die Zahl der Mitglieder stieg von etwa 2.000 auf 11.200. Weitere 6.000 Aufnahmeanträge warten noch auf Bearbeitung. Trotz dieses rasanten Wachstums bleibt die Partei in einen Streit um die Ergebnisse der Bundestagswahl des Vorjahres verwickelt.

Die Co-Vorsitzende Amira Mohamed Ali wirft dem Wahlprüfungsausschuss des Bundestags vor, eine Entscheidung fast neun Monate lang hinausgezögert zu haben, bevor er einen Antrag auf Neuauszählung der Stimmen ablehnte.

Bei der Bundestagswahl 2023 verfehlte das BSW knapp die Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug in den Bundestag. Die Partei focht das Ergebnis an, doch der Ausschuss sah keine rechtliche Grundlage für eine Neuauszählung. Mohamed Ali kritisierte das Vorgehen als ungerechtfertigte 'Geh-Slow-Streik' und monierte, die Ablehnung sei nicht ausreichend begründet worden.

Seit seiner Gründung 2024 hat das BSW an Einfluss gewonnen und bei Europa- und Landtagswahlen gute Ergebnisse erzielt. Mittlerweile regiert es in Koalitionen in Brandenburg und Thüringen. Trotz aktuell schwacher Umfragewerte betonte Mohamed Ali, die Partei stehe 'erst am Anfang' und spiele eine entscheidende Rolle in der Opposition gegen die Regierungspolitik – insbesondere in der Rüstungspolitik.

Gleichzeitig verurteilte sie die politische 'Brandmauer' gegen die rechtsextreme AfD. Sollte das BSW nachträglich in den Bundestag einziehen, kündigte sie an, für die Einrichtung von Untersuchungsausschüssen auf die Stimmen der AfD angewiesen zu sein. Generalsekretär Christian Leye unterstrich den kämpferischen Kurs der Partei, lobte die jüngsten Schulstreiks gegen die Wehrpflicht und warnte politische Konkurrenten, den Einfluss des BSW nicht zu unterschätzen.

Nach dem Rückzug von Sahra Wagenknecht bereitet sich die Partei zudem auf eine Umbenennung vor. Zur Diskussion stehen Namen wie Bündnis Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft oder Bürger schaffen Wandel – Vernunft und Gerechtigkeit, während die Abkürzung BSW beibehalten werden soll.

Der Mitgliederschub und die Wahlerfolge des BSW stehen im Kontrast zu den aktuellen Umfrageproblemen. Ohne eine Neuauszählung bleibt die Partei vorerst außerhalb des Bundestags. Doch die Führungsspitze drängt weiter auf eine stärkere Rolle in der Bundespolitik – und signalisiert damit weitere Konflikte mit den etablierten Parteien.