Bayreuths dunkles Erbe: Wie die Justiz den Nationalsozialismus stützte und verschleierte

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Ein historisches Schild mit Symbolen und Text in der Mitte des Bildes.

Forschungsprojekt beleuchtet die Rolle der Justiz im NS-Regime - Bayreuths dunkles Erbe: Wie die Justiz den Nationalsozialismus stützte und verschleierte

Ein Forschungsprojekt am Landgericht Bayreuth wirft neues Licht auf die Rolle der Justiz während der NS-Zeit. Die Initiative untersucht, wie Gerichte das Regime aktiv unterstützten und es nach 1945 versäumten, begangene Ungerechtigkeiten aufzuarbeiten. Die Ergebnisse werden bald über eine eigens eingerichtete Website und Ausstellungen im Gerichtsgebäude der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

In der Zeit des Nationalsozialismus beherbergte Bayreuth sowohl ein Sondergericht als auch einen Volksgerichtshof – zwei Institutionen, die eine zentrale Rolle bei der Durchsetzung der brutalen Politik des Regimes spielten. Im Februar 1945 wurden Hunderte politischer Häftlinge, darunter der spätere Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier, nach der Zerstörung des Berliner Volksgerichtshofs durch alliierte Bombenangriffe nach Bayreuth verlegt.

Das Projekt stellt sicher, dass die Schicksale der Opfer nationalsozialistischer Justizwillkür nicht in Vergessenheit geraten. Interaktive Ausstellungen und eine Website werden die Forschungsergebnisse für alle zugänglich machen. Eine Gedenktafel soll zudem als dauerhafte Mahnung an die Mitverantwortung der Justiz im Dritten Reich und ihr bis heute unbewältigtes Erbe dienen.