Augsburger Staatstheater: Sanierung geht nach Sicherheitscheck weiter – doch die Kosten explodieren

Admin User
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Ein Gebäude mit Fenstern und Säulen, Stühle davor, eine Bank und ein Zweig auf der rechten Seite.

Augsburger Staatstheater: Kein Baustopp nach Gefahrenmeldung - Augsburger Staatstheater: Sanierung geht nach Sicherheitscheck weiter – doch die Kosten explodieren

Sanierungsarbeiten am Augsburger Staatstheater werden nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt

Nach einer kurzen Pause wegen Bedenken zur Arbeitssicherheit können die Renovierungsarbeiten am Augsburger Staatstheater wie geplant weitergehen. Untersuchungen bestätigten, dass keine schädlichen Luftschadstoffe vorliegen. Das bereits seit Jahren verzögerte Projekt stand wiederholt in der Kritik, da die Kosten explodiert sind und sich die Fertigstellung immer wieder verschiebt.

Die Arbeiten im historischen Großen Haus waren fast eine Woche lang ausgestzt worden, nachdem potenziell gefährliche Materialien in der Decke entdeckt worden waren. Proben wurden umgehend in ein Labor geschickt, während benachbarte Neubauten nicht betroffen waren. Experten hatten vermutet, dass problematische Substanzen – möglicherweise aus der Nachkriegszeit – in der Bausubstanz vorhanden sein könnten.

Die Testergebnisse fielen negativ aus: Es gab keine Hinweise auf gefährliche Partikel in der Luft. Damit konnte das Projekt ohne weitere Verzögerungen fortgesetzt werden. Das Architekturbüro HENN, das seit Juni 2025 die Leitung innehat, bleibt für die Sanierung verantwortlich.

Ursprünglich mit 186 Millionen Euro veranschlagt, sind die Kosten mittlerweile auf 417 Millionen Euro gestiegen. Der Bund der Steuerzahler hat das Vorhaben mehrfach in seinem „Schwarzbuch“ als Beispiel für verschwendete öffentliche Mittel aufgeführt. Trotz aller Rückschläge wird die Fertigstellung weiterhin für das Jahr 2030 erwartet – mehr als ein Jahrzehnt nach Baubeginn.

Zu den Plänen gehören ein neues Studio-Theater, das „Kleine Haus“ genannt wird, sowie ein Funktionsgebäude für das Staatstheater. Dort sollen Werkstätten, Proberäume und Verwaltungsbüros untergebracht werden.

Die Arbeiten werden ohne längere Unterbrechung fortgesetzt, sodass der Zeitplan für die Fertigstellung 2030 gehalten werden kann. Die Sanierung des Staatstheaters zählt zu den am stärksten kritisierten öffentlichen Bauprojekten Deutschlands – sowohl wegen der steigenden Kosten als auch wegen der langen Bauzeit. Nach Abschluss wird der Standort moderne Einrichtungen neben dem restaurierten historischen Saal vereinen.