Arbeitsagentur: Thüringer Arbeitsmarkt unter besonderem Druck

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Ein Zug fährt durch einen Tunnel mit Gebäuden im Hintergrund.

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Arbeitsagentur: Thüringer Arbeitsmarkt besonders unter Druck

Arbeitsagentur: Thüringer Arbeitsmarkt besonders unter Druck

Arbeitsagentur: Thüringer Arbeitsmarkt besonders unter Druck

  1. Dezember 2025, 03:31 Uhr

Die Arbeitslosigkeit in Thüringen hat mit 67.984 Erwerbslosen im November 2025 den höchsten Stand seit sieben Jahren erreicht. Die Krise trifft die Regionen des Bundeslandes jedoch unterschiedlich hart – während einige Gebiete noch vergleichsweise gut dastehen, kämpfen andere mit massiven Problemen. Gleichzeitig fehlen vielen Arbeitssuchenden die Qualifikationen für die vorhandenen Stellen, was die Lage zusätzlich verschärft.

Die aktuellen Zahlen markieren die höchste Arbeitslosenquote seit dem Pandemie-Höhepunkt im November 2020, als 64.427 Menschen ohne Job waren. Die regionalen Unterschiede sind eklatant: Während der Landkreis Eichsfeld eine Arbeitslosenquote von rund 4 Prozent verzeichnet, liegt Erfurt bei über 10 Prozent. Zudem steigt die Langzeitarbeitslosigkeit und macht mittlerweile fast 40 Prozent aller Fälle aus.

Besonders betroffen sind industriell geprägte Regionen, vor allem Zulieferer der Automobilbranche sowie energieintensive Sektoren wie Glas- und Keramikindustrie. Auch Dienstleistungsbranche, Handel, Produktion und Gastronomie leiden unter der konjunkturellen Schwäche. Trotz dieser Herausforderungen verzeichnet Thüringen mit 48 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen die niedrigste Quote Deutschlands. Seit 2017 tragen ausländische Arbeitskräfte maßgeblich zum Beschäftigungswachstum bei – über 80.000 von ihnen sind mittlerweile sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Ukrainische Geflüchtete haben sich gut integriert: Die meisten haben Sprachkurse abgeschlossen, rund 70 Prozent sind in Arbeit. Dennoch bleiben fast 15.000 Stellen unbesetzt, wobei 80 Prozent davon qualifiziertes Personal erfordern – eine Lücke, die zwei Drittel der thüringischen Arbeitslosen von diesen Jobs ausschließt.

Der Arbeitsmarkt in Thüringen steht vor einer Mehrfachbelastung: Qualifikationsdefizite, regionale Disparitäten und branchenspezifische Rückgänge belasten die Situation. Zwar haben ausländische Arbeitskräfte und Geflüchtete teilweise Lücken geschlossen, doch der Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit deutet auf tiefgreifende strukturelle Probleme hin. Nun gilt es, nicht nur akute Arbeitsplatzverluste abzufedern, sondern auch die Aus- und Weiterbildung stärker an den Bedarf der Wirtschaft anzupassen.